Grabologie-Labor, News
Dritter Fund: Grabologen und Bohrmaschine am Anschlag
Sonntag
20. März 2022
Grabologielabor Lindenplatz
Mit lautem Getöse wurde das Fachsimplen der beiden Grabologen Thomi und Mark am Tag des Frühlingsanfanges jäh unterbrochen. Das metallische Geschepper war alles andere als verheissungsvoll. Und prompt stellte die sonst so zuverlässige Bohrmaschine genau in einer Tiefe von 8,2 Metern ab. Notfall pur und grosse Aufregung im Grabologielabor. Was dann der Bohrkern zum Vorschein brachte, liess unsere tapferen Grabologen einen Moment lang zu Stein erstarren…
Beim Steinblock, der die Bohrung stoppte, wurde die römische Zahl DCCLXV (765) freigelegt. Es muss also angenommen werden, dass dieser Stein vor 1257 Jahren bearbeitet wurde.
Ebenso klar ist die Herkunft. Dieser Hinkelstein wurde aus dem Heidenhübelstein gehauen, aus dem riesigen Findling, der in der Nähe der ausgegrabenen Römervilla zum Liegen kam. Sein Volumen beträgt ca. 1000 m³. Mit den Ausmassen von rund 18 m Länge und je 6 m Breite und Höhe ist er einer der grössten Findlinge des Kantons. Der Heidenhübelstein war ursprünglich aber um einiges grösser, wurde aber von den Sarmenstorfer, …äh Grabenstorfer, zum Eigenbedarf bös geplündert und dezimiert, bis es der Kanton schliesslich verboten hat.
Die mit grossem Erstaunen freigelegte Gravur «GRABENSTORFUM» beweist, dass dieser Heidenhübel-Hinkelstein ein lukratives Geschäft war, um Gärten und Plätze zu verschönern. Profitieren von der Natur und von der Mutter Erde und daraus zünftig Geld machen, wurde den cleveren Grabenstorfer, …äh Sarmenstorfer, bereits früh in die Wiege gelegt. Wir Grabologen wetten, dieses Geschäftsmodell lässt sich später in anderen Bereichen wieder finden.
Topp, die Wette gilt. Graben wir weiter.